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Die Eiserne Hand lässt Herzen höher schlagen

Wiener Wald

Flink durch den Wiener Wald

Die enge Straße vom Kahlenberger Dorf im Wiener Norden, die dann in die Auffahrt zum Kahlenberg mündet, kennt jeder, der sein Mountainbike schon einmal abseits der Donauinsel bewegt hat. Vielleicht nur von Erzählungen oder aber aus eigener Erfahrung. Kurz, aber knackig, mit einer maximalen Steigung von 28 Prozent, zeigt die Strecke wie fit man ist. Ein ersten Eindruck davon, vermittelt dieses Video, das Herbert Balog auf YouTube hochgeladen hat. Doch der trügt, denn beim Hinaufschnaufen schaut eine Steigung eben ganz anders aus. Bei der Eisernen Hand muss man jedenfalls an einigen Stellen aufpassen, dass das Vorderrad nicht „abhebt“. 

Soweit zur Vorgeschichte. Der Winter macht an diesem Samstag-Nachmittag einen auf Frühling – meine Trainerin sagt: „Das Kind kommt heut zur Oma und wir probieren die Eiserne Hand.“ Grundlagenausdauer ist also heute definitiv nicht angesagt und ich denke kurz an einen Puls von exakt 200 bpm, den ich einmal an der steilsten Stelle an einem heißen Sommertag gemessen habe. Heute steht also Überlebenstraining am Mountainbike am Programm. Auch recht.

Schon die Anfahrt über die Donauinsel ist mühsam. Eine steife Briese und etwas Nieselregen bläst in unsere Gesichter. Im Kahlenbergerdorf brauche wir dann auch gleich zwei Müsliriegel zum Auftanken. Und dann geht’s los – im ersten Gang. Statt Pedalieren heißt es einfach nur Treten. Auf eine hohe Trittfrequenz achten? Ja, wenn ich wieder Luft bekomme, lache ich drüber.
Wenn die Steigung dann so richtig mühsam wird, ist der Heurige Hirt schon in Sicht. Doch leider ist das sehr nette Ausflugslokal noch lange nicht das Ende der Eiserne Hand. Dann nach einem kurzen „Flachstück“ geht’s wieder los. Da wartet noch das Mäuerchen, an dem die Steigung gemessene 28 Prozent beträgt. Und wieder muss man sich auf den Lenker lehnen, damit das Vorderrad nicht die Bodenhaftung verliert.

Den ersten wirklichen Leistungstest haben wir beide bestanden: Die Eiserne Hand ist ohne Absteigen bezwungen. Leider ist mein Pulsmesser (Runtastic plus Messgurt) – wieder einmal – ausgefallen. Aber die 200 bpm werde ich dem Gefühl nach nicht erreicht haben. Meine Trainerin hat 168 bpm. Diese Frau hat ein starkes Herz! Und Lust auf mehr: „Mein Fully verlangt noch nach Waldboden.“ Alles klar. „Das kannst Du haben“, sag ich. Und wir rasen einen der vielen Wanderwege ins Tal. Naja – rasen. Es war leider ein Trail mit vielen Kehren. Und die können wir beide noch nicht durchfahren. Also bei jeder Kehre absteigen und das Rad wenden. „Das müssen wir endlich mal lernen“, sind wir uns beide einig.

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